Sonntag, 18. Februar 2018

Die Entdeckung ferner Welten

Der Sternenhimmel hat die Menschheit schon immer fasziniert und schon unsere steinzeitlichen Vorfahren mögen sich die Frage gestellt haben, was es dort draußen zu entdecken geben mag. Doch erst innerhalb der letzten 30 Jahre steht die notwendige Technologie zur Verfügung, um sich darüber tatsächlich eine Vorstellung machen zu können.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich unser Weltbild stark verändert. War man vor ein paar hundert Jahren noch davon überzeugt, dass sich die Erde im Mittelpunkt des Universums befindet und sich alle anderen Himmelskörper um sie drehen, weiß man heute, dass die Sonne den Mittelpunkt des Planetensystems darstellt, um den die acht Planeten unseres Sonnensystems kreisen. Den genauen Aufbau des Sonnensystems könnt ihr HIER nachlesen. Heute weiß man, dass auch unser Planetensystem keine Ausnahme im Universum, sondern nur eines unter vielen ist.

Wenn ihr in den Nachthimmel seht, könnt ihr viele funkelnde Lichtpunkte erkennen - die Sterne. Doch was sind Sterne überhaupt? Nun, Sterne sind einfach ausgedrückt riesige Feuerbälle, die hauptsächlich aus Wasserstoff bestehen und ihre Energie aus der Fusion desselben gewinnen. In ihrem inneren werden Wasserstoffkerne zu Heliumkerne verschmolzen, wobei eine riesige Menge an Energie frei wird.
Der uns nächstgelegene Stern ist die Sonne. Alle Sterne, die ihr am Nachthimmel sehen könnt, sind also Sonnen unterschiedlicher Größe, die sehr weit von uns entfernt sind. Die Sterne sind in großen, meist spiralförmig organisierten Galaxien gruppiert, von welchen eine Galaxie wie unsere Milchstraße ca. 200 Milliarden Sterne umfasst. Im beobachtbaren Universum gibt es wiederrum ca. 200 Milliarden Galaxien und im gesamten Kosmos vermutet man eine ca. zehn mal höhere Anzahl - also zwei Billionen Galaxien. Das Universum umfasst also eine unfassbar große Anzahl an Sternen bzw. Sonnen.

Angesichts dieser großen Zahl an Sonnen stellte sich nun die Frage, ob auch andere Sterne Planetensysteme wie unsere Sonne besitzen. Diese Frage wurde durch die Entdeckung des ersten Exoplaneten um den Stern 51 Pegasi im Jahr 1995 beantwortet. Als Exoplanet werden Planeten bezeichnet, die nicht unsere Sonne, sondern einen anderen Stern umkreisen. Mittlerweile hat man knapp 3500 Exoplaneten um insgesamt gut 2700 Sterne entdeckt. Die Suche dabei beschränkt sich derzeit noch auf Sterne, die sich nach kosmischen Verhältnissen in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserer Sonne befinden. Ungefähr 350 der bisher entdeckten Exoplaneten können zu den erdähnlichen Planeten gezählt werden, d.h. es handelt sich um Gesteinsplaneten mit ähnlicher Masse wie die Erde. Einige dieser erdähnlichen Exoplaneten befinden sich in der lebensfreundlichen Zone ihres Sterns, d.h. sie befinden sich in einem Abstand zu ihrer Sonne, der Leben wie wir es kennen, ermöglichen würde, weil auf den Planeten in dieser Zone Wasser in flüssiger Form existieren kann. Als nächster Schritt soll nun in den kommenden Jahren durch spektroskopische Atmosphärenanalysen nach Hinweisen auf Leben auf diesen Exoplaneten gesucht werden.

Ein vielversprechender Kandidat hinsichtlich Leben befindet sich in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Erst vor einem Jahr hat man nämlich um den zur Sonne nächsten Stern Proxima Centauri in ca. vier Lichtjahren Entfernung einen erdähnlichen Planeten entdeckt, der sich im richtigen Abstand zu seiner Sonne befindet.

Besonders interessant ist auch das Planetensystem um den 40 Lichtjahre entfernten roten Zwergstern TRAPPIST-1. Dort konnten 2017 gleich sieben erdgroße Planeten nachgewiesen werden, von denen sich drei in der lebensfreundlichen Zone befinden. Erst letzte Woche wurden die neuesten Erkenntnisse zu diesem Planetensystem veröffentlicht. Demzufolge sind zwei der Planeten von TRAPPIST-1 mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bewohnbar und beherbergen 250 mal mehr Wasser als die Erde. In diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache interessant, dass TRAPPIST-1 doppelt so alt ist wie unsere Sonne und potentielles Leben also sehr viel mehr Zeit gehabt hätte, sich zu entwickeln.

Mehr über das TRAPPIST-1 System findet ihr HIER. 

Die Entdeckung und Erforschung fremder Welten bleibt also spannend.


3 Kommentare:

  1. Das, liebe Varis, ist alles sehr interessant, hochspannend und für mich eigentlich doch letztendlich unvorstellbar. Was waren das noch für herrliche Zeiten, in denen man glaubte, dass die Erde eine Scheibe sei, Sonne, Mond und Sterne nur uns gehören und wir die einzigen Menschen in diesem System seien. Irgendwie kommt jetzt meine Vorstellung ins Wanken, wonach meine Seele einst von einem Stern lächelnd auf die Erde zu meinen Lieben herunterschaut...
    Danke für die 'Aufklärung' und dafür, dass Du mich meiner Illusionen beraubt hast. Muss da jetzt ein Smiley hin? Nein! 'Verstehen Sie Spaß?'
    Einen schönen Rest-Sonntag, einen guten Start in die neue Woche mit vielen neuen Erkenntnissen wünscht Edith

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  2. Danke, liebe Varis, für diesen tollen Post, ich liebe die unendlichen Weiten...

    Liebe Abendgrüße von Traudi.♥

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  3. Anonym18:54

    Die "unendlichen" Weiten gab es einst auf der Erde auch. Das war vor den Entdeckern. Nun weiten wir das Reisen in den Weltraum aus. Ich finde es trotzdem vergleichbar. Mein Wunsch, es möge noch lange nicht gelingen und der Mensch zuerst lernen, sorgsam mit dem umzugehen, was er hat. Das wäre bitternötig. Informativer Post! Danke

    Gruß
    Beate

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